Ein Schulkind isst sein Mittagessen.
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Lernen, gut zu essen: Wie Bildung und gesunde Ernährung zusammenhängen

Mit dem „Global Education Monitoring Report“ macht die UNESCO auf den engen Zusammenhang zwischen Ernährung und Bildung aufmerksam. Wer gut isst, kann gut lernen - umgekehrt trägt Bildung zur Bekämpfung von Fehl- und Mangelernährung bei. Zentrale Botschaften adressieren insbesondere die gesunde Ernährung und Ernährungsbildung in Kitas und Schulen.

Zur Ausgangslage des Reports skizzieren die UNESCO-Fachleute zwei zentrale Problematiken:

  1. Zum einen nimmt die Ernährungsunsicherheit weltweit aufgrund des Klimawandels und diverser ökonomischer Krisen zu.
  2. Zum anderen wachsen global die Gesundheitsrisiken aufgrund steigender Übergewichts- und Adipositasraten. Herstellung, Marketing und Verzehr hochverarbeiteter Lebensmittel und insgesamt ungünstige Ernährungsgewohnheiten gelten als wesentliche Gründe.

In beiden Fällen sind Kinder besonders betroffen: Von allen Kindern unter 5 Jahren weltweit waren 2022 insgesamt 148 Millionen (bzw. 22 %) unterentwickelt, während 45 Millionen (bzw. 7 %) akut unterernährt waren. Gleichzeitig waren 2022 37 Millionen Kinder im Schulalter übergewichtig oder adipös. Kein Land der Welt ist derzeit auf einem guten Weg, die Ziele für ernährungsmitbedingte bzw. nicht-übertragbare Krankheiten zu erreichen, so der Report.

Ernährungsbildung als Hebel zur Verbesserung der Ernährungssituation

Um diese Gesundheitsrisiken langfristig anzugehen und gleichzeitig die ernährungsbedingten Klimaauswirkungen zu minimieren, setzen die UNESCO-Fachleute (Ernährungs-)Bildung in den Kern aller Bemühungen. Inwieweit Ernährung und Bildung voneinander abhängen und miteinander verwoben sind, hat die UNESCO gemeinsam mit weiteren Partnern wie der School Meals Coalition untersucht – auch mit Blick auf das Erreichen der Sustainable Development Goals (SDG). Ihre Ergebnisse und Botschaften sind zentral.

Eat well, learn well

  • Entscheidend für lebenslanges Lernen und Wohlbefinden ist eine gesunde frühkindliche Ernährung, die eine optimale Gehirnentwicklung garantiert. Hierfür und für eine hohe (Kita- und) Schulbesuchsrate ist ein umfassender Zugang zu nährstoffreichen Mahlzeiten in Kitas und Schulen eine wichtige Voraussetzung. Dabei ist die Qualität entscheidend, diese erfährt jedoch zu wenig Aufmerksamkeit. Im Jahr 2022 hatten nur 93 von 187 Ländern weltweit verbindliche Standards oder Ernährungsrichtlinien für die Kita- und Schulverpflegung gesetzt.

Learn well, eat well

  • Kitas und Schulen sind maßgebliche Settings, um die Entwicklung gesunder und nachhaltiger Ernährungsgewohnheiten zu befördern, die lebenslang anhalten. Wichtig ist ein ganzheitlicher Ansatz, der Kita- und Schulmahlzeiten, Ernährungsbildung und körperliche Aktivität gleichermaßen berücksichtigt.
  • Öffentliche Kampagnen sind dazu geeignet, für gesunde Ernährung sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene zu sensibilisieren. Konsumgewohnheiten können verändert werden, indem gesündere Lebensmitteloptionen in Kitas, Schulen und anderen öffentlichen Räumen gefördert werden.

Professionalisierung und Monitoring

Als weitere Schlüsselbotschaften nennt der Bericht die Notwendigkeit zur Professionalisierung verschiedener Berufsbereiche. Unter anderem seien Gesundheitsfachkräfte nicht ausreichend in Ernährungsfragen geschult, landwirtschaftliche Fachkräfte müssten verstärkt in Fragen des ökologischen Landbaus ausgebildet werden. Einen besonderen Schwerpunkt setzen die Fachleute auf das Monitoring, um die Effektivität von Maßnahmen zur Verbesserung der Bildung bzw. Ernährung besser messen zu können. Monitoring-Maßnahmen müssten über die ersten 1.000 Lebenstage von Kindern auf die Gruppe der schulpflichtigen Kinder ausgeweitet werden und insbesondere Schulverpflegungsprogramme einbeziehen, um die Qualität und Auswirkungen besser einschätzen zu können.

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